Das Pazaakturnier war in vollem Gange und Nooald'orr fuhr einen Sieg nach dem anderen ein. Er war geübt in seinen Kartentricks und er war als der Betrüger schlechthin überall bekannt, doch man konnte ihm nie etwas nachweisen. Er hatte zwar mit einigen Verlierern schon Streit gehabt, doch meistens war es nicht zu Waffengewalt gekommen und wenn er merkte, dass es zu gefährlich war, verzichtete er auf seine Beute und verschwand, er hatte sowieso genug Geld.
Da saß er nun im Halbfinale, in einem Nebenraum der Cantina, hier war es deutlich heller und es war eine lange Reihe an Tischen aufgestellt. Auf ihnen wurden die letzten Runden Pazaak dieses Turniers gespielt. Es war unglaublich, wer alles so weit gekommen war. Dieses Turnier war ein besonderes, das wusste der Twi'lek von Anfang an.
Als er sich im Finale wiederfand, hatte er einen sehr grolligen menschlichen Gegner vor sich sitzen. Das Finale wurde am Rand des Raumes, indem er vorher gesessen hatte gespielt. Es waren eine Menge Leute dort und das Spiel wurde hitziger. Es war spannend und die Wut im Gegner staute sich auf. Normalerweise hätte er sich aus dem Staub gemacht, doch dieses Pazaakturnier wurde gesponsort. Das Preisgeld war riesig und angeblich würde der Gewinner in ein Pazaakteam eintreten. Er würde nicht mehr auf der Straße betrügen müssen, er könnte in Coruscant spielen und zu den Großen gehören.
Plötzlich duckte sich der Mitspieler Nooald'orrs und der Twi'lek merkte schnell warum. Der Bothaner, der ihn vorhin beobachtet hatte, hatte einen grünhäutigen Twi'lek angeschossen, in die Schulter. Es brach Panik aus, als der Bothaner den Twi'lek hinaus schaffte und in der Dunkelheit der Cantina verschwand. Auf einmal schoss ein Blitz durch die Menge und Hitze breitete sich im Raum aus. Ein Metallteil, vom Thermaldetonator weggesprengt, fand seinen Weg in die Brust Nooald'orrs und er brach zu Boden. Als er erneut die Augen öffnete, herrschte ein Chaos in der Cantina und es roch nach Verbrennungen. Über ihm stand sein Pazaakgegner, der offensichtlich schwer verletzt war. Er hatte mehrere Wunden an seinem Oberkörper und konnte nicht mehr richtig stehen. Er würde gleich zusammenbrechen, das spürte der Twi'lek. Dennoch hielt er mit seinem Blaster auf Nooald'orrs Kopf und sprach eine Abschiedsbotschaft. Mich betrügt niemand, du Bastard. Schwarz.
Er schreckte aus einem Traum hoch, er hatte diese Szene immer nur grob in Errinerung, doch nun, auf unerklärliche Weise, hatte er alles erneut erlebt, er hatte alles gesehen.
Der Twi'lek realisierte nicht, dass er in dem Frachtraum saß und stieß sich den Kopf, als er aufstehen wollte. Er saß unter einem Regal, das an der Wand befestigt war. Nooald'orr rutschte wieder zurück auf seinen Platz und atmete tief durch. Schockiert stellte er fest, wie real die Erlebnisse ihm schienen, es konnte kein Traum gewesen sein. Er schaute auf und sah in die Augen der Jedi.