• Langsam wanderte die Sonne dem Horizont entgegen. Der Schleier der Dunkelheit breitete sich über die nahegelegenen Bäume aus, bis letztendlich die gesamte Gegend dunkel war.
    Die Nacht war hereingebrochen. "Ich mag die Dunkelheit, sie gibt mir Sicherheit...", dachte sich Leera gedankenversunken, während sie den Kopf von Chesira kraulte. Chesira knurrte behaglich und schloss die Augen. Ihr Kopf wippte leicht hin und her. Plötzlich richtete sich Leera auf. "Es wird langsam Zeit, komm Kleine!" Ihr roter Vesp wurde vom Mondschein erfasst und sie sah recht bedrohlich aus, was sie jedoch nicht war. Nicht im Normalfall. Das wusste Leera auch. Bei Gefahr jedoch durfte man die geringe Größe von Chesira nicht unterschätzen. Und auch nicht die von Leera. Seitdem ihre Eltern damals bei dem Bürgerkrieg ums Leben gekommen waren, war Leera auf sich ganz alleine gestellt. Drei Jahre lang voller Einsamkeit lebte sie von dem, was die Natur zu bieten hatte. Oder was sie sich aus den Brieftaschen der Leute holte. Sie musste überleben und würde deswegen auch vor nichts zurückschrecken. Irgendwann war ihr Bothawui zu eintönig geworden, sie wollte mehr. Und deswegen schlich sie sich immer öfters auf fremde Raumschiffe um heimlich zu den verschiedensten Planeten zu reisen. Sie hatte es schon nach Tatooine verschlagen, nach Corusant oder Naboo. Aber auch weniger freundliche Planeten wie Dathomir, Felucia oder Lok. Dort hatte sie Chesira gefunden. Beziehungsweise andersrum. Chesira war ein junges Vesp Weibchen gewesen und so wie Leera war sie wahrscheinlich Waise. Das war vor zehn Jahren. Seitdem haben sich die beiden kein einziges mal getrennt und waren aufeinander angewiesen.


    So wie hier auf auf Dathomir. In der Gegend soll es Rancors geben, fürchterlich groß, gewalttätig und den ganzen Tag hungrig. Letzters hatten Leera und Chesira mit ihnen gemeinsam. Doch egal wie gefährlich ein Tier auch war, Leera fühlte sich von ihnen angezogen. Sie waren ihr lieber als alles andere.
    In der Nähe der Stelle wo die beiden sich gerade aufhielten war Licht zu sehen. Ein nahegelegener Spaceport, von wo aus täglich Piloten mit ihren Raumschiffen zwischenlanden mussten. Raumschiffe, auf die Leera sich und Chesira schmuggeln musste, um von hier wegzukommen. Wo der Pilot hinflieg war ihr egal, sie empfand es als interessant das Ziel erst dann zu sehen, wenn sie das Raumschiff verließ.


    Sie machten sich auf den Weg und als sie den Spaceport erreicht hatten, versteckten sie sich hinter den rumliegenden Kisten. Ein Raumschiff scheint vor kurzem gelandet zu sein, die Fracht wurde entladen. Noch konnten die beiden das Schiff nicht betreten, Leera schätzte auf eine halbe Stunde und fing an aus ihrem sicher geglaubten Versteck heraus die Piloten zu beobachten.

  • Zu sehen war ein Circa 1. 90 Meter großer Mann und viele andere Spezies die im ganzen Port umherliefen.
    Der Mann sprach mit jemandem der durch die Kisten nihct zu sehen war: "Hast du die "Fracht" besorgt?" der Unbekannte antwortete: "Ja, wir haben da noch jemanden gefunden! Einen Spion, er ist uns 2 Tage lang gefolgt bis wir ihn in einer dunklen Gasse endlich fangen konnten." Aus dem Schatten trat ein mit Handschellen gefangener Bothaner.
    "So du hast also gedacht du könntest uns folgen?" Noch während der Mann sprach zog er ein Messer und hielt es ihm an die Kehle. Sie führten ihn auf den scheinbar veralteten 720-Frachter. Endlich war auch der Gesprächspartner des Mannes zu sehen, er hatte eine rot-braun gefärbte Rüstung eines ehemaligen Sturmsoldaten des Imperiums an. Warscheinlich von einem Toten geklaut, da er sich nihct bewegte wie ein Stormtrooper. Die Rüstung wurde mehrmals Modifiziert.


    Es war unglaublich heiß, aber doch nihct so warm wie gewohnt.
    "Zum Abflug bereit machen" sagte der Mann und winkt einem Droiden zu der nun mit einer etwa 50x70x20cm großen Kiste in das Raumschiff geht.
    Der Motor lief warm. Leera achtete so darauf wann sie unbemerkt auf das Schiff gehen könnte, dass sie vergaß auf den Soldat in der Sturmtruppenrüstung zu achten.
    Auf einmal spürte Leera einen Blaster in ihrem Nacken."So haben wir noch einen Spion hier?"

  • Leera beobachtete neugierig, wie die Kerle in den Sturmtruppen Rüstungen den wehrlosen Bothaner gefesselt zu ihrem Raumschiff brachten.
    "Was für ein Dummkopf, als Schmuggler sollte man vorsichtiger sein", dachte sich Leera, während Chesira sich entfernte um in der Umgebung nach etwas Essbaren zu suchen. Leera vertraute auf Chesira und da ihr Vesp ein eher ungewöhnliches Haustier war, würde auch keiner beim Anblick dieser roten Echse vermuten, dass sich jemand in der Nähe aufhalten würde. Vesps wie auch viele andere in der Wildnis herumstreuende Tiere waren von Natur aus sehr neugierig und es passierte nicht selten, dass eines dieser Tiere sich an Bord eines Raumschiffes verirrten und so durch die halbe Galaxies geflogen wurden. Die Überlebenschancen auf einem fremden Planeten waren für die Tiere jedoch gleich 0.
    Während Leera noch das Geschehen beobachtete und sich innerlich über den anderen Bothaner lustig machte, spürte sie etwas Kaltes in ihrem Nacken. Noch bevor sie sich umdrehen konnte hörte sie wie er sagte: "So haben wir noch einen Spion hier?" Leera wusste was in einer solchen Situation zu tun war. Schon viel zu oft in ihrem Leben hat es Gefahr gegeben. Da fing sie auch schon auf einmal an zu weinen. Lauthalt und in Tränen ausbrechend kauerte sie sich zusammen und wirkte noch kleiner und wehrloser. Dann drehte sie den Kopf um und sah dem Kerl mit dem Blaster mit weit aufgerissenen Augen an. Das hatte er nicht erwartet und wirkte einige Sekunden lang verwirrt. In dem Augenblick besprang ihn etwas von hinten und ehe er sich versehen konnte, gelangte er ins straucheln und fiel längs zu Boden.
    Chesira hatte das vorgetäuschte Weinen von Leera mitbekommen und ihr Echsenhirn wusste sofort, was in dieser Situation zu tun war. Viel zu lange schon waren die beiden zusammen unterwegs, es bestand eine Art unsichtbares Band zwischen den beiden und der jeweils andere wusste sofort, was der andere sagen wollte bevor er es sagte (oder im Falle von Chesira knurrte).
    Leera verlor keine Zeit und sprang auf, schnappte sich ihr Messer (ihre bisher einzige Waffe, geerbt von ihrem Großvater), nahm dem gefallenen Tropper seinen Blaster weg und verschwand wieder hinter einigen Kisten. Chesira rannte ihr hinterher. Als sich Leera kurz umdrehte um zu schauen ob sie der Bedrohung entwischt war, stieß sie mit jemanden zusammen und fiel hin. Sie blickte auf und sah demjenigen direkt is Gesicht. Er schien nicht böse zu sein, hatte etwas Freundliches in seinem Gesichtsausdruck. Dennoch sollte man sich nie zu sicher sein und Chesira stellte sich schützend vor die am Boden liegende Leera und knurrte die Person an, bereit sie zu beschützen.

  • Riott hatte den ganzen lieben langen Tag damit verbracht, im schmuddeligen Café des Spaceports von Dathomir herumzuhängen und immer mehr Kaffee zu trinken.
    Er hatte heute schon viele interessante Menschen gesehen, gesprochen hatte er nur mit dem Barkeeper, wenn dieser ihm einen neuen Kaffee oder etwas Essbares heranschaffen sollte. Der Kaffee auf Dathomir, diesem abgelegenen Planeten, wurde aus irgendeiner Wüstenpflanze gewonnen, für die sich Riott nicht im Geringsten interessiert hatte, aber der Barkeeper hatte nicht aufgehört ihn damit vollzuschwallen. Und so wusste er nun immerhin irgendetwas über Kaffeegewinnung aus Wüstenpflanzen auf Dathomir. Immerhin etwas.
    Mit einem Seufzer bestellte er seinen gefühlt hundertsten Pott Kaffee des Tages und drehte seinen Barhocker in Richtung des großen Glasfensters, durch welches man das mehr oder weniger geschäftige Treiben auf dem Raumhafen bestens im Blick hatte.
    Er beobachtete seine Korvette, die er den ganzen Tag hatte stehenlassen müssen, die Formalitäten auf Dathomir erforderten es. Seit das Imperium mächtiger wurde, musste sich auch Dathomir irgendwann auf ein gewisses Grundmaß an Imperialität einstellen. So will es nunmal das Gesetz.
    Mit einem leichten Schmunzeln bei dem Gedanken, nam Riott seinen Kaffee vom Barmann entgegen, der sich auch wiederholt nach der Gesundheit Riotts erkundigt hatte. Soviel Kaffee sei schließlich nicht gesund.
    Er selbst würde wieder irgendeine Fracht transportieren, er war noch auf der Suche nach etwas Geeignetem.
    Nach einer ganzen Weile sagte er sich, er müsse jetzt langsam aus dem Café verschwinden, also bezahlte er beim Barkeeper und schlenderte gedankenverloren aus dem Café mitten auf den Raumhafen.


    Plötzlich rempelte ihn jemand wild von der Seite an und er fiel fast vornüber auf den harten Durabeton. Sein Anrempler war in Wirklichkeit eine Sie, eine Bothanerin. Jedenfalls nahm er an, dass es sich hierbei um eine weibliche From eines Bothaners handelte, der Unterschied war für ihn nur schwer zu erkennen. Bevor er sichs versah, stellte sich ein Vieh vor ihm auf, ein Vesp, wie er beim zweiten Hinsehen erkannte. Er hatte schon Erfahrungen mit diesen Tieren gehabt und schätzte das Tier als eine potentielle Gefahr ein, woraufhin er wie automatisch seinen Blaster holte und auf das Tier zielte. Doch es sprang ihn nicht an. Ein kluges Tierchen. Wildes Getrappel kündigten zwei rennende Personen an, die der Bothanerin offensichtlich gefolgt waren. Einer von beiden zielte mit einem weitern Blaster auf die Bothanerin und rief : " Spionin! Keinen Schritt weiter! "
    Die Bothanerin bewegte sich nicht, das Tier schien verwirrt. Der andere der beiden angekommenen Personen machte einige Schritte auf die Bothanerin zu.
    Mittlerweile stand die halbe Sicherheitscrew des Raumhafens auf der Matte und sie umdrängten die Bothanerin und ihr Tierchen.
    Ohne den Versuch eines Wortwechsels waren Beide mithilfe eines auf Betäubung gestellten Blasters außer Gefecht gesetzt.
    Die Sicherheitskräfte dankten Riott für seine mithilfe bei der Fassung eines Spions und brachten die junge Bothanerin und ihr Begleittier in eine Zelle im örtlichen Gefängnis, um später über ihren Fall zu entscheiden.

  • "Gottverdammt, mein Schädel brummt" Leera versuchte sich aufzusetzen, als sie bemerkte, dass sie sich in einem kleinen Raum befand. Der Gedanke des Gefangenseins machte ihr Angst, sie wurde etwas panisch und blickte sich in dem Raum um. "Chesira? Chessi? Kleines wo bist du?" Doch von der Echse war nichts zu sehen, geschweigedenn zu hören. Anscheinend war Chesira entkommen. Aber was, wenn nicht? Was, wenn sich die Piloten mit ihr einen Spaß erlaubten? Viele Piloten waren grausam genug. Zum ersten Mal seitdem sie ihre Eltern verloren hatte, schluchzte Leera. Diesmal waren es keine Schauspielerei, Tränen kullerten über ihre Fell. Sie fühlte sich allein und schloss die Augen. Da kamen ihr die Erinnerungen...


    "Haha, Leera! Aus dir wird nie etwas!" - "Ja schau dich an, du bist viel zu klein und außerdem ein Angsthase!" - "Jetzt hast du keinen mehr, der zu dir hält, deine Mama und dein Papa sind tot!" Die Stimmen der anderen Bothanerkinder wurden immer lauter und Leera hielt sich ihre beiden Ohren zu.


    "Lasst mich in Ruhe!", schrie sie und ihr Echo hallte noch durch die anderen Zellen des Gefängnisses. Sie dachte an den Moment, als sie Chesira in den Armen hiel. Zehn Jahre war es her. Damals wollte sie einfach nur weg. Weg aus Bothawui, weg von den Erinnerungen an ihre Familie und vor allem weg von den Hänseleien. Heimlich schlich sie sich n Bord eines Raumschiffes und wurde, wie sich später herausstellte, nach Lok geflogen. Sie rannte aus dem Raumschiff, aus Angst entdeckt zu werden und versteckte sich hinter einigen Felsen. In diesem Augenblick fühlte sich Leera einsam, von der ganzen Welt verlassen und bereit, zu sterben. Sie nahm das Messer ihres Großvaters, aber das Schicksal wollte es anders. Sie erblickte ein Nest und aufgrund ihrer Neugier wollte sie es sich genauer anschauen. Ogott, in der Nähe des Nestes lagen Kadaver von roten Echsen, deren Haut abhgeschabt worden war. Sie wusste, dass Wilderer scharf auf das Leder von Reptilien waren. Leder brachte viel Geld ein. Sie bückte sich über den Kadaver einer der Echsen und schloss die Augen für eine Gedenksekunde. Da hörte sie eine hohes Knurren. Es klang nicht sonderlich bedrohlich, eher hilflos. Sie drehte sich um und starrte in das Gesicht eines jungen Veps...


    "Chessi..." Leeras Stimme wurde leiser, sie atmete schwer und hatte Schmerzen im Brustbereich. Jetzt da Chesira nicht in ihrer Nähe war, fühlte sie sich wieder so einsam wie vor zehn Jahren. Bald würde wieder der Tag hereinbrechen, sie spürte es. Bis dahin musste sie irgendwie aus diesem Gefängnis entkommen. Sie langte sich in die Innentasche ihres Umhangs und stellte mit Freuden fest, dass sie anscheinend nicht durchsucht wurde, bevor sie hier in die Zelle geworfen wurde. Mit ihrem letzten Dietrich öffnete sie geschickt und schnell ihre Fesseln und machte sich an der Tür zu schaffen. Immer wieder lauschte sie, ob sich nicht eine Wache näherte um nach den Rechten zu sehen, während sie mit dem Öffnen der Tür beschäftigt war. Es war anstrengend, sie musste sich auf Zehenspitzen stellen um überhaupt zu dem Schloss zu gelangen. Plötzlich hörte sie Schritte ganz in der Nähe und vor Schreck brach ihr Dietrich ab. "Scheiße..." fluchte sie leise. Die Schritte kamen näher und näher. Sie rannte in die dunkelste Ecke der Zelle und machte sich möglichst unauffällig klein. Da hörte sie, wie dieser jemand das Schloss öffnete und die Tür aufging. Es war der Pilot, der sie den beiden Sicherheitskräften ausgeliefert hatte.

  • Riott öffnete die Zelle der Bothanerin mit dem dazugehörigen Schlüssel, den ihm die Sicherheitskräfte mitgegeben hatten.
    Die rostige Tür schwang mit einem metallischen Quietschen, fast einem Knarren, auf. Der Rost auf ihr war sicherlich schon mehrere Jahrzehnte alt, wie Riott argwöhnte.
    Er trat ein.
    Die Zelle war nur durch ein einziges Fenster mit Gittern äußerst spärlich beleuchtet, die Bothanerin versuchte sich in der gegenüberliegenden, hinteren Ecke zu verstecken. Das war freilich unmöglich, gab es doch außer einem winzigen Feldbett keine Gegenstände in der Zelle. Und auch das Feldbett bestand hier auf Dathomir nur aus einem Haufen vertrockneter Pflanzen, die schlicht auf dem Boden lagen. Katastrophale Zustände, wie Riott sie schon öfters gesehen hatte.
    Doch nun wandte er seine Aufmerksamkeit der Bothanerin zu, die nicht sonderlich gefasst und seltsam abwesend wirkte. Doch er musste sie befragen.
    Ihm schwirrte seit seiner Begegnung mit ihr der Kopf vor Fragen.
    Die Bothanerin schaute ihn erwartungsvoll an.
    " Sag mal, wie kommt jemand wie du hierher? "
    " Naja...freut mich auch dich kennenzulernen "
    Er stand verwirrt und doof in der Zelle und wurde gerade eben von einer Bothanerin genazt. Er vergaß zu oft die Förmlichkeiten.
    " Ich bin Riott. Riott Gangs "
    Sie antwortet nicht, sondern blickte ihn weiterhin interessiert aus ihren großen Augen an.
    " Ich habe von dir wissen wollen, wie jemand wie du hierher auf diesen gottverlassenen Planeten kommt und es schafft für kein wirkliches Delikt eingesperrt zu werden "
    Und sie begann zu erzählen. Sie erzählte ihm, dass sie bisher keine Bestimmung im Leben gefunden hatte, eine Waise war und von Planet zu Planet reiste. Sie erklärte ihm außerdem die Umstände ihrer Festnahme, beschuldigte ihn aber nie dafür, dass er ihr im Weg gestanden hatte und wahrscheinlich nur wegen ihm gefasst worden war.
    Er erkannte während ihrer höchst einseitigen Konversation, sie war eben doch ein Weibchen, dass sie ihm leidtat und er ihr helfen wollte.
    So ersann er während ihres Gesprächs einen Plan für den Ausbruch, der schnell vor sich gehen musste, da die junge Bothanerin, die sich inzwischen auch als Leera vorgestellt hatte, noch vor ihrem zu erwartenden Urteil verschwinden sollte. Es musste also jetzt sein.

  • "Wirst du mir helfen?" Leera hatte bei ihrer ersten Begegnung (auch wenn diese ziemlich kurz war und regelrechte Kopfschmerzen verursacht hatte) gemerkt, dass Riott anders war als die meisten gewöhnlichen Leute, denen sie in ihrem Leben begegnet war. Nun gut, er sah aus wie ein typischer Schmuggler. Etwas rötlicher im Gesicht, was Leera darauf schließen ließ, dass Riott gerne Alkohol zu sich nahm. Zudem hatte er etwas härtere Gesichtszüge, was ihn ziemlich stark und selbstbewusst wirken ließ. Aber dann gab es noch die blau-grünen Augen, die Leera bei der ersten Begegnung sofort bemerkt hatte. "In den Augen eines Wesens steckt mehr als man dahinter vermutet" Leera dachte lange darüber nach ob sie ihm vertrauen sollte. Aber etwas anderes blieb ihr nicht wirklich übrig. Sie wollte nur weg aus diesem Loch und zum nächsten Planeten. Aber vor allem wollte sie Chesira wieder bei sich haben. Der Gedanke ohne ihre treue Begleiterin auf einen anderen Planeten zu fliegen brachte sie nahezu um und sie wusste genau, dass sie lieber sterben würde statt sie im Stich zu lassen. "Wirst du mir helfen?", fragte Leera noch einmal, diesmal so selbstsicher, dass Riott einen Augenblick ins Grübeln kam, ob er es tatsächlich mit der Bothanerin von eben zu tun hatte. Mit diesem Ton führte sie fort: "Ich werde diesen Planeten aber nicht verlassen bevor Chesira wieder bei mir ist!" Riott änderte seinen erstaunden Gesichtsausdruck zu einem Grinsen. "Wenn du dieses rote Vieh aus Lok meinst, dann kann ich dich beruhigen" Er öffnete seine schwarze Lederjacke in Schmugglermanier und ein roter Kopf schaute heraus. Der Vesp sah im Vergleich zu Riott richtig klein aus, was sich aber änderte als Leera sie mit Freudentränen in ihre Arme schloss. Der Vesp war fast so lang wie Leera selbst und leckte ihr mit seiner Zunge über das Gesicht. Riott gewann sich ein leichtes Lächeln ab, hörte dann jedoch Stimmen aus dem Gefängnisgang. "Es wird höchste Zeit", flüsterte er.

  • Riott freute sich darüber, dass Leera sich über ihr Tierschen so freuen konnte. Nach wie vor hegte er eine leicht Abneigung gegen das Vesp, seine schöne Lederjacke stank nach dem Tier. Er wusste nicht, wie sehr Leera es mit der Körperpflege ihres Begleittiers ernst nahm, vermutete jedoch nichts unbedingt Gutes.
    Da hörte er mit einem mal Schritte aus einiger Entfernung, die sich in Richtung der Zelle bewegten, in welcher sich er selbst, die Bothanerin und ihr Viech befanden.
    Er musste schnell handeln.
    " Es wird höchste Zeit ! Folgt mir und leeeeiiiisseeee ", flüsterte er Leera zu.
    Rasch bewegte er sich in Richtung der Zellentür und kauerte sich dahinter in den Schatten, sodass er nur schwer zu sehen war. Er bedeutete Leera auf die andere Seite der Zelle zu gehen und sich dort ebenfalls zu verstecken. Sie nickte einmal schnell, mit leicht panisch aufgerissenen Augen, um ihm zu verstehen zu geben, dass sie wusste, was er meinte.
    Leise zückte er seinen guten, alten DL-44 Blaster aus dem Holster, es klickte kaum hörbar.
    Die Schritte waren jetzt schon ganz nahe an der Zellentür, bald würden sie bemerken, dass die Zellentür offen stand. Zwei Wächter machten vor der offenen Tür halt und blieben verdutzt stehen und blickten neugierig in den Raum. Das Vesp in Leeras Armen gab einen kaum hörbaren Knurrlaut von sich, die Wächter sahen sich an.
    Genau auf so einen Augenblick hatte Riott nur gewartet. Aus dem Schatten der Tür flogen Blasterschüsse auf die beiden Wachen zu, einer ging direkt mit einem sauberen Schuss ins Herz zu Boden. Der Andere war gerade im Begriff sich sowohl aus der Schussline zu bringen, als auch gleichzeitig seine eigene Blasterpistole zu ziehen, da landete Riott mit dem nächsten Angriff einen sauberen Kopfschuss. Beide Wachen lagen nun auf dem Gang und in absehbarer Zeit würde ein Alarm losgehen und sehr, sehr viele weitere Wächter auf den Plan rufen, was Riott gar nicht in den Kram passte.
    Kurzerhand lief er aus der Zelle, Leera folgte ihm dicht auf den Fersen.
    An der gegenüberliegenden Wand des Traktes fand er den Eingang in den Lüftungsschacht, nach dem er gesucht hatte. Hastig nutzte er erneut seinen Blaster, um das Verdeckgitter aufzubekommen. Daraufhin sah ihn Leera ungläubig an.
    " Da soll ich rein ? Passt du da überhaupt selbst rein ? "
    " Jetzt zier dich nicht Mademoiselle, und um mich brauchst du dir keinerlei Sorgen zu machen, ich habe schon ganz andere Dinger gedreht ! "
    Das entsprach zweifellos der Wirklichkeit. Also hiefte er erst die etwas bockige Bothanerin und ihr Getier in den Schacht, bevor er sich selbst ebenfalls hinaufzog.
    Beide verschwanden in der Dunkelheit der Belüftungsanlage.

  • Leera starrte den Lüftungsschacht, der beachtlich klein schien, skeptisch an und wendete ihren Blick wieder zu Riott. Für sie und Chesira war der Schacht kein Problem, beide waren klein genug um ohne Probleme durchkriechen zu können. Aber Riott mit seiner, nunja, Größe würde eventuell steckenbleiben. Chesira knurrte kurz. "Du hast Recht meine Kleine, hauptsache raus hier", dachte Leera und warf ihrem Tier einen allessagenden Blick zu. Beide wurden, ehe sie sich versahen, von Riott in den Lüftungsschacht gehoben und machten sich ohne zu Zögern daran, einen Ausweg aus diesem metallischen und ziemlich kühlen Mini-Labyrinth zu finden. Riott, der es wider Erwarten doch ohne Probleme in den Lüftungsschacht geschafft hatte, folgte den beiden. Chesira schien es zu missfallen, dass es so kühl war, war sie doch Bewohnerin des verhältnismäßig warmen Planeten Lok. Das wusste auch Leera. Aber sie wusste auch, dass es draußen wärmer war als in einem Lüftungsschacht. Alle drei waren bemüht, sich so ruhig wie möglich zu verhalten, was für die Bothanerin und ihr Tierchen kein wirkliches Problem darstellte. Riott hingegen stieß abundzu aufgrund seiner Größe an der Wand an, was ein leicht schepperndes Geräusch mit dumpfem Grummeln seinerseits zur Folge hatte. Sie wussten, dass sie nicht sonderlich viel Zeit hatten und sie lieber zu früh als zu spät aus diesem Ding hier rauskamen. "Hoffentlich hat der Kerl ein Raumschiff oder sowas" Leera wusste immer noch nicht, ob sie dem Kerl vertrauen sollte oder nicht. Sie hatte es schon einmal erlebt, dass sich jemand als guten Freund ausgegeben hatte und sie dann verletzen wollte...


    Leera stand in dem Zimmer und starrte entsetzt den Typen an, der vor ihr stand. Kurz nach dem Tod ihrer Eltern hatte ihr der Freund ihres Vaters angeboten, dass sie eine Weile bei ihm leben könnte. Sie hatte ihm vertraut. Wieso auch nicht? Er war fast täglich zu Besuch, war ein guter Freund der Familie, besonders ihres Vaters und schien ein netter Kerl zu sein. Aber der Bürgerkrieg hatte die Leute verändert. Und auch ihn. Mayles war sein Name, Leera durfte ihn Onkel nennen. Aber jetzt wollte sie nichtmehr. Jetzt, da er mit einem Messer vor ihr stand und ihr befahl, sich auszuziehen und hinzulegen. Sie empfand einen Schmerz tief in ihrem Inneren. Sie hatte ihm vertraut, er war die einzige Person gewesen, zu der sie noch Vertrauen gehabt hatte, jetzt da ihre Eltern nicht mehr lebten. Freunde hatte sie nie, wollte sie auch nicht wirklich. Leera wollte nicht, sie wusste dass sie sich im zweiten Stock befand aber ungeachtet der Tatsache sprang sie ohne Nachzudenken aus dem Fenster, landete hart, rappelte sich auf und rannte bis ihre kleinen Füße taub waren...


    Wirkliches Vertrauen hatte sie deswegen nur zu Tieren, in deren Welt es keinen Verrat gab. Unsanft wurde Leera aus ihrer Erinnerung zurück in die Realität gerufen. "Gehts noch weiter oder ist sich die werte Dame zu schade?" Riott knurrte Leera mit einem leicht sarkastischen Unterton in seiner Stimme an. Sie hatte garnicht bemerkt, dass sie gedankenversunken stehen geblieben war. "Ich wollte nur sichergehen, dass du nicht doch steckengeblieben bist" Sie knurrte zurück. Ihr Plan stand jetzt schon fest. Raus aus diesem Gebäude, rein in sein Raumschiff, weg von diesem Planeten und hin zu einem Anderen. So wie immer. Ihre Wege würden sich trennen, so jedenfalls hatte Leera es vor.

  • Der Lüftungsschacht erwies sich doch als enger wie Riott gedacht hatte. Die Tatsache, dass er allenthalben mit seinem Kopf gegen die zerbeulte Decke stieß, war seiner geplanten schnellen Flucht nicht eben dienlich. Wenn dann auch noch die kecke kleine Bothanerin vor ihm anhielt konnte es also durchaus passieren, dass er etwas harsch reagierte.
    "Gehts noch weiter oder ist sich die werte Dame zu schade?"
    Die Antwort konnte er nicht verstehen, aber dem Ton nach zu schließen war sie auch nicht eben freundlich.
    Dabei hätte sie es seiner Ansicht nach durchaus sein dürfen, immerhin hatte Riott gerade eben die Bothanerin befreit.
    Gut, so ganz richtig war das nicht, bisher war es eher eine "temporäre" Befreiung, denn letztlich waren sie beide noch lange nicht aus dem Schneider. Aber trotzdem, etwas Dankbarkeit war sicher nicht fehl am Platze.
    Mittlerweile waren sie tief ins Labyrinth der Lüftungsschachtanlage eingedrungen und hatten trotzdem noch nicht völlig die Orientierung verloren.
    Immer wieder erhaschten sie durch einige Gitter Blicke auf die unterschiedlichsten Räume und entdeckten, dass sie alle menschenleer waren.
    "Sie haben scheinbar schon die Verfolgung aufgenommen!"
    "Was du nicht sagst..."
    Plötzlich sahen sie nach der nächsten Biegung einen leichten Lichschimmer, der an den Wänden des Schachtes reflektierte und einen langen Faden zog.
    "Da!", rief Leera, "siehst du das? Da müssen wir hin! Der Schacht endet dort!"
    Und bevor Riott sichs versah oder etwas erwidern konnte, war Leera um die nächste Ecke gebogen, dem Licht entgegen.
    Da hörte er auch schon das Knurren des Vesps aus dem Abzweig vor sich.

  • Als Leera das Mondlicht im Lüftungsschacht sah, war ihre Freude kaum zu bremsen. Sie krabbelte so schnell es ging, Chesira folgte ihr.
    "Wir kommen hier raus, meine Süße"
    Ihre Echse knurrte zufrieden. Als beide um die Ecke bogen, blieb Chesira plötzlich stehen, hob ihren Kopf an und lauschte. Dann fing sie an zu knurren und lief langsam geduckt weiter. Auch Leera lauschte und konnte aufgeregte Stimmen vernehmen.
    "Spionin entkommen!" - "Alle ausrücken, sie darf uns nicht entwischen!" - "So eine verdammte Scheiße!"
    Durch den ganzen Trubel konnte sie nicht alles mitbekommen, aber das war mehr als genug um zu wissen, dass die drei es nicht einfach haben würden, von diesem Planeten zu runter zu kommen. Dabei war alles ja nur ein großes Missverständnis...
    "Was ist da vorne los? Gibt es Probleme? Deine Echse macht so komische Geräu...."
    "Psssssssssssscht!"
    Auch wenn Leera vermutete, das Riott das Anzischen auf die Nerven ging, war es ihr angesichts der momentanen Lage egal. Jetzt musste sie sich genau überlegen, was die nächsten Schritte sein würden. Nicht, dass Leera und Chesira noch nie in so einer Lage gewesen sind. So etwas passierte ihnen in Zeiten wie diesen oft. Aber beide waren auf sich alleine gestellt, nicht so wie jetzt. Sie wussten nicht, was Riott drauf hatte. Gut, er hatte es bis hierher geschafft und ihnen zur Flucht verholfen. Zumindest bis jetzt hatte alles gut geklappt. Und ständig schwirrte dieses "Wieso?" durch Leeras Kopf. Wieso sollte jemand ihr helfen? Das fühlte sich irgendwie ungewohnt an.
    Es war immer noch Nacht, doch die Augen der Bothanerin waren Dunkelheit gewohnt. Als sie am Gitter des Lüftungsschachts ankam, spähte sie hindurch. Wenn die Wachen gewusst hätten, dass sich direkt über ihren Köpfen die Verursacher des ganzen Wirbels befanden, dann gäbe es keine Hoffnung. Plötzlich deutete die Wache auf den Zaun des Lagers, an welcher ein Schatten vorbeihuschte.
    "Da! Schnell, hinterher! Das muss die Bothanerin sein!"
    Die beiden entfernten sich rennend von dem Schacht und ließen die erstaunte Leera mitsamt Begleitung zurück. Mit so viel Glück hatte sie nicht im Entferntesten gerechnet. Sie brach vorsichtig das Gitter auf und versuchte dabei keinerlei Geräusche von sich zu geben. Zum Glück war der Boden weich und so gab es nur ein leises, stumpfes Geräusch, als Leera und Chesira zu Boden sprangen und sich gekonnt abrollten. Beide verschwanden im nächsten Busch. Als Riotts Kopf durch die Öffnung lugte, gab sie ihm per Handzeichen das Signal, dass sich momentan noch keinerlei Wachen mehr in der Nähe befanden. Was hatte es mit diesem Schatten auf sich? Und immer noch hoffte sie, dass Riott ein halbwegs vernünftiges Raumschiff parat hatte...

  • Eine steife Brise wirbelte Riotts Haar durcheinander, als sein Kopf aus dem Ende der Röhre ins Freie hinaus lugte. Es war tiefste Nacht und er war Leera und ihrem getreuen Viech gefolgt, die in einem Strauch nicht weit entfernt von ihm hockten.
    Die Bothanerin gab ihm Handzeichen, dass alles in Ordnung und niemand Anderes in der Nähe war.
    Riott zog sich nun vollends aus der Röhre und ließ sich kontrolliert zu Boden plumpsen.
    Etwas unsaft landete er knapp anderthalb Meter tiefer auf dem staubigen Untergrund Dathomirs.
    Während er sich aufrappelte und den Staub von seiner Hose klopfte, kroch ihm allmählig die Kälte durch die Klamotten bis auf die Haut. Es war zwar nicht übermäßig kalt, aber dadurch, dass Dathomir ein Wüstenplanet war, war es nun einmal tagsüber heiß und nachts verhältnissmäßig kühler.
    Die Bothanerin schien das nicht groß zu kümmern, aber gut, sie hatte auch ein Fell.
    Dem Vesp schien es anders zu gehen, seine Bewegungen wurden allmählig träge, aber gut, auch das war bei einer Echse nicht ungewöhnlich.
    Was Riott mehr Sorgen bereitete, war das weitere Vorgehen. Sie mussten zunächst einmal unbemerkt hier raus, sich dann idealerweise unter einem Decknamen bis zum Morgen einquartieren und dann mit seiner Korvette am nächsten Tag schleunigst verschwinden, bevor sie noch viel mehr Ärger mit den Imperialen bekommen konnten.
    "Los, auf gehts! Wir müssen weiter..."
    Nun war es wieder Riott, der vorausging und sich am Zaun orientierte um schnellstmöglich ein Schlupfloch zu finden, dass man zum schleunigsten Abhauen nutzen konnte.
    Es war alles in allem ein lausig gezogener Zaun, aber was wollte man von Arbeitern erwarten, die dazu vom Imperium verdonnert und nicht entlohnt wurden.
    So ließ sich auch schnell eine ordentliche Stelle finden, an der sowohl er als auch die Bothanerin und ihr Schoßtierchen unter dem Zaun hindurch schlüpfen konnten.
    Der einzige Nachteil dabei war, dass das Gefängnis auf einem kleinen Plateau erbaut worden war und nun die ganze Gefolgschaft etwas unsaft den leichten Abhang hinunterpurzelte.
    "Hätte das nicht auch etwas bequemer gehen können?"
    Die Bothanerin schaute ihn etwas vorwurfsvoll an und auch der Unterton war ihm nicht entgangen.
    "Ach Schätzchen, wo bliebe da der Spaß?", erwiderte Riott süffisant grinsend.
    "Und was nun du Genie? Die können uns immer noch folgen!"
    "Ich würde sagen, wir tauchen erstmal in einem billigen Motel mit Decknamen bis zum Morgen unter, dann sehen wir weiter"

  • Motel. Leera war noch nie in einem gewesen. Eigentlich gefiel ihr der Gedanke, sich schon wieder in einem Gebäude mit mehreren fragwürdigen Individuen zu befinden, garnicht. Riott selbst war ihr nicht mehr ganz so suspekt wie zu Beginn, jedoch blieb sie skeptisch. Und solange er ihr dabei half, diesen grausam nervigen Planeten zu verlassen, sollte seine Anwesenheit zumindest akzeptierbar sein. Mit einem knappen und dumpfen "Hmmpf" akzeptierte sie Riotts Vorschlag.
    "Na dann wäre ja alles geklärt, wunderbar! Los gehts, langsam bekomme ich Hunger."
    Ohja, Hunger hatte sie auch. Was sich auch durch ein unmissverständliches Magenknurren äußerte.
    Riott grinste und machte sich auf den Weg. Er kannte sich einigermaßen gut in dieser Gegend aus, war er doch schon einige Male auf Dathomir gewesen.


    So wanderte die kleine Truppe also ohne erwähnenswerte Turbulenzen durch die Nacht , bis Riott schließlich anhielt und mit einem gefährlich lauten "Ha!" auf ein kleineres, belichtetes Gebäude deutete.
    "Da wären wir, wunderschön, nicht? Gehört einem Kumpel von mir. Achja, wie es dem wohl gehen mag?"
    "Hmm, ja. Endlich." Leera hörte schon garnicht mehr zu, mit halbgeschlossenen Augen war sie ihm gefolgt. Der Stress der letzten Tage hat sie sichtlich mitgenommen. Und auch ihr Getier wankte auf seinen vier Pfoten nurnoch halbwach hinterher.


    Kurze Zeit später betraten sie das Motel.
    "Arrrrgh, Riott, du alter Gauner! Du wieder hier? Was treibt dich denn zu mir, du Lump!"
    "Haha, Lump nennt er mich, pass auf Freundchen, du weißt wie sowas endet."
    "Ach komm her!" Der Besitzer des Motels kam hinter seiner Theke hervor und schlug Riott kräftig auf die Schulter, worauf dieser es ihm gleichtat.
    Leera war das alles zu viel, sie hatte Hunger und war mehr als müde. Das liebevolle Begrüßungsspiel der beiden interessierte sie noch weniger als alles andere.
    "He du!", fauchte sie Riott an. "Hat dein Freund irgendwas zu essen?"
    "Na, wer ist denn deine kleine haarige Freundin? Kannst du nicht einmal eine anständige Frau mitbringen, Riott! Aber ihre bissige Art gefällt mir, scheint kein Püppchen zu sein."
    "Anständige Frau, pfff... Er hat Glück, dass ich zu müde bin. Sonst würd ich ihm was erzählen...", dachte sich die Bothanerin und als hätte Chesira sie verstanden, nickte das Tier und zischte den Kerl verachtend an.
    "Nimm es Korr nicht böse, so ist er nunmal" Riott wendete sich nun zu seinem Freund. "Aber sie hat Recht, ich verhungere auch langsam. Bring mir am besten was stark alkoholisches und ihr ... ja ehm ... was du halt hier hast. Ich zahle!"


    Nach einem Kopfnicken verschwand Korr in der Küche. Als er wieder heraus kam, war Leera bereits auf dem Stuhl eingeschlafen.

  • Nun kam der gute Korr also wieder aus der Küche seines Motels, ausgestattet mit zwei schmackhaft beladenen Tellern und einem stattlichen Humpen voll mit "Correllianisch-Wasser", eine Flüssigkeit, die gut und gerne auch zur Betäubung von Rancor eingesetzt wurde.
    "Ahhhhh! Endlich was Gutes zu essen!", freute sich Riott mit einem zufriedenen Lächeln.
    "Du, ich glaube deine Begleiterin schläft bereits...", flüsterte Korr ihm zu, während er sein Tablett auf das Tischchen entlud.


    Riott warf einen Blick zur Seite und sah die kleine Bothanerin, in kauernder Haltung, schlafend auf ihrem Stuhl, ihr zahmes Vesp, scheinbar ebenfalls schlafend, zwischen den Armen.
    Er entschied sich dafür, ihr den Schlaf zu gönnen, sie hatte schließlich einige anstrengende Stunden hinter sich gebracht. So blieb schließlich auch mehr zu Essen für ihn selber übrig, denn auch an ihm waren die letzten Stunden nicht spurlos vorbei gegangen. Sicherlich, er war ein harter Kerl, aber nichtsdestotrotz noch ein normalsterbliches Wesen, folglich musste er auch selbst noch ein wenig auf sich und seinen Körper achtgeben.


    "Na, nun erzähl doch mal die alter Gauner! Was verschlägt dich hier in diese Gegend, zu dieser Zeit und mit dieser Begleiterin?", fragte der Wirt, der sich zu Riotts Erstaunen bereits mit einem Krug voll einheimischen Gesöff neben ihn gesetzt hatte.
    "Tja du, das ist eine ellenlange Geschichte...Ich schlage vor ich erzähle sie dir ein andermal, denn ich hatte auch noch vor, mich ein wenig aufs Ohr zu hauen. Nimms mir nicht übel."
    "Aber klar doch, das kann ich verstehen, alter Junge. Ruh dich erstmal aus!"


    Riott leerte seinen Humpen, dankte dem Wirt und wünschte ihm eine gute Nacht. In einem Anflug von Ritterlichkeit hob er die Bothanerin sachte von ihrem Stuhl und trug sie in ihr Zimmer, ohne das sie aufwachte. Ihr Tierchen schlug nur kurz ein Auge auf, als es den leichten Ruck spürte, schloss es jedoch beruhigt wieder, als es erkannte, wer dafür verantwortlich war.
    Schlussendlich ließ sich nun auch Riott in sein Bett fallen und schlief sofort und ohne einen weiteren Gedanken ein.