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Vorwort
Mich begeistert World of Warcraft schon seit längerem. Jedoch stehe ich mehr auf RPG, statt Powerleveling und knallhartem PVP. Habe mir vor kurzer Zeit eine Taurendame erstellt, die durch Azeroth wandert anstatt zu questen. Klingt vielleicht komisch, aber ich habe sie ein wenig in mein Herz geschlossen. Deswegen schreibe ich hier ihre Reise durch Azeroth in Geschichtenform auf. Über Leser und Feedback würde ich mich sehr freuen.
Erstes Kapitel - Der Anfang
Geduckt schlich ich mich an den Ebenenschreiter an. Er ahnte noch nicht, dass sein Fleisch heute mein Abendessen sein würde. Saftiges Schreiterfleich vom Feinsten, gewürzt mit ... Halt!
Nachher ist noch genug Zeit, um sich in Vorfreude zu wälzen. Immerhin kommt dieses hauchzarte, köstliche Fleisch nicht umsonst auf den Teller. Wenn ich mir so vorstelle, wie das Fleisch durch das Feuer langsam durch wird und der leckere Geruch in meine Nase gelangt. Plötzlich stieß mein Magen ein knurrendes Geräusch aus. Der Vogel blickte auf, mir direkt in die Augen und rannte schnell weg. Verdammt! Ich sprang auf und nahm die Verfolgung auf, getrieben von dem Gedanken an das köstliche Abendessen. "Bleib sofort stehen, gewürzt bist du doch viel besser! Glaube mir doch!" Vergeblich. Einen Ebenenschreiter einzuholen war fast unmöglich. Außer natürlich, man konnte aus der Entfernung angreifen. Das war mein gedankliches Stichwort. Ich schloss meine Augen, hielt kurz inne und konzentrierte meine Energie. Ich merkte, wie Mutter Erde mir half, meine Kraft zu bündeln. "Danke Erdenmutter" dachte ich und wollte nun den Schreiter anvisieren. Doch der war verschwunden. Die Natur hat uns Tauren mit scharfsinnigen Augen ausgestattet, doch weit und breit war kein Schreiter mehr zu sehen. Und das, obwohl die Ebenen vor dem Camp Narache sehr weitläufig waren.
"Das war wohl nichts?" Chatos großkotzige Stimme verdarb mir auch noch den letzten Rest meiner guten Stimmung. Er war der Sohn von Lanka Farshot, dem besten Jäger unseres Dorfes. Chato wurde dementsprechend auch zu einem Jäger erzogen, was der erlegte Pirscher neben ihm ausreichend bezeugte. Ich hasse Chatos nicht nur. Ich kann ihn auf den Tod nicht leiden. Nicht, weil er immer den Helden spielte und mich dabei immer in den Schatten stellte. Er glaubte zu meinen, dass ich seine ständigen Anmachen nötig hätte. Und seine lächerlichen Versuche, mir zu imponieren. Er lächelte mich kurz an, dann warf er den Pirscher wieder über seine Schulter, um sich auf den Weg ins Camp zu machen. "Kommst du auch, oder willst du noch ein wenig erfolglos jagen? Da vorne habe ich einen Kaninchenbau gesehen, eventuell kannst du dort was fangen" Das war genug, ich lief hochrot an vor Wut und plötzlich merkte ich einen komischen Druck innerlich. Eine unheimliche Kälte umgab mich und ich fühlte mich von einem zum anderen Augenblick irgendwie komisch. Chato blickte mich erstaunt an und neigte seinen Kopf irgendwie ehrfürchtig nach unten. Das hatte ich von ihm noch nie erlebt. "Ich glaube, du solltest dich bei deinem Onkel melden, schau dich einmal an!" Seine Stimme klang jetzt teilweise belustigt, teilweise erstaunt. Ich schaute auf meine Hufe. Da war keine Hufe mehr. Stattdessen hielt ich eine Tatze mit Krallen hoch. "Ich bin ein Bär! Endlich! Das ist so cool!" Ich rannte sofort los und ließ Chato hinter mir. Als Bär war ich nun schneller als er und erreichte innerhalb kurzer Zeit das Camp, wo ich meinen Onkel Gart Mistrunner suchte.
Er war nicht wirklich mein Onkel. Er und mein Vater waren seit ihrer Kindheit die besten Freunde. Mein Vater war ein ehrenhafter Krieger und verteidigte die Horde gegen jede Bedrohung von außerhalb. Eines Tages wurden alle Krieger Mulgores zusammengerufen, die Allianz hatte wieder einen Angriff auf die Hauptstadt Thunder Bluff geplant. Doch mein Vater kam nie wieder zurück. Einige Tage später fand man seine Leiche und begrub ihn, um seinen Geist freizulassen. Meine Mutter überlebte seinen Tod nicht, sie starb an den Folgen der Trauer. Seitdem nahm sich Gart meiner Wenigkeit an und lehrte mir die Mächte eines Druidens. Jedoch leider mit nicht sonderlich viel Erfolg. Zumindest bis jetzt.
Ich fand ihn hinter seinem Zelt, während er einige Kräuter presste und den Saft in Phiolen füllte. Eine kurze Explosion, dann stellte er das Gefäß mit der rötlichen Flüssigkeit zu den anderen Phiolen in ein kleines Holzregal. Ich rannte auf ihn zu, schaute ihn mit großen Augen an um seine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. "Dann ist es nun also endlich soweit?" Er blickte mich nicht einmal an, sondern sprach einfach, als sei es etwas vollkommen Normales. Das macht er immer, er war kein sonderlich emotionaler Taure. Doch nun wendete er mir einen Blick zu. Ich wusste was er dachte. Er wollte es nicht aussprechen, also tat ich es für ihn. "Ich muss das Camp verlassen..." Er nickte stumm.