Die Schmiede Der Götter

  • -Vorwort-


    Liebe Community!


    Ich bin stolz euch eine meiner neuesten Fantasygeschichten präsentieren zu dürfen. "Die Schmiede der Götter" enthält Elemente aus zwei mehr oder weniger bekannten Mythologien (ich sag nur Edda und Theogonie). Ich werde hier bis zum Sommer in etwa wöchentlich ein Kapitel veröffentlichen und werde heute, am Vorabend meines Geburtstages, den Prolog veröffentlichen. Für Kritik, Anregungen etc. werde ich einen Thread in der Cantina veröffentlichen, da meine Geschichte doch etwas länger wird. Ich freue mich auf eure Rückmeldungen und viel Spaß beim Lesen,


    Euer


    Master_Jedi
    EDIT: Rückmeldungsthread hier .

  • -Prolog-


    Es war der Ort den er gesucht hatte. Sein ganzes Leben lang, mehr als hundertfünfzig Jahre hatte er geforscht, den Kontakt mit seinesgleichen vermieden und sich durch die Tonnen von Büchern und Inschriften gekämpft die er damals geerbt, später gekauft und am Ende gestohlen hatte. Ja, sie hatten ihn mehr als einmal verdächtigt, doch er hinterließ keine Spuren, sie hatten keine Beweise nur eine vage Vermutung… Auch wenn es oft mehr als knapp war, dass er ihnen entkommen war, er hatte es immer geschafft - nur einmal, ein einziges Mal, war er gezwungen gewesen zu töten und es war ihm nicht leicht gefallen. Es war das einzige Mal, dass er sich fast verraten hätte, doch er konnte den Dolch noch schnell genug einschmelzen.


    Es hatte ihn zwanzig Jahre gekostet, die ersten konkreten Hinweise zu finden, auf das, was bis auf die Ältesten der Alten niemand mehr kannte, an das sich niemand mehr erinnern konnte und doch wusste er, dass einige aus seinem Volk es kannten, jedoch nur als Sage und Mythos herunterspielten. Und jetzt hatte er die Gewissheit, dass es den Ort tatsächlich gab.


    Anfangs war es nur eine Beschäftigung gewesen, nichts Ernstes doch nachdem sein Onkel, ihm seine ganze Bibliothek vermacht hatte, begann er zu suchen. Seine Frau hatte ihn verlassen, seine Familie ihn verstoßen, nur einer war ihm treu geblieben: sein ältester und einziger Sohn, mit dem er seine Muskeln weiterhin gestählt hatte und den er zu einem der mächtigsten Krieger herangezogen hatte, die das Reich je sah. Er hatte verzichtet, auf die Krone und auf den Thron, auf die Liebe und die Freuden des Lebens. Und es hatte sich bezahlt gemacht.


    Die Schriftzeichen… Sie kamen ihm seltsam bekannt vor, er wusste nicht, wann und wo, und dennoch… Die beiden Torflügel, schwer gearbeitet, aus einem ihm unbekannten Material, größer und mächtiger, als dass einer von seiner Art sie hätte herstellen können.


    Langsam, fast ehrfürchtig, nimmt er aus seiner Tasche die Schatulle mit den Steinen… jeden setzt er an seine Stelle, schließlich hält er nur noch den letzten, den mächtigsten, den schönsten Stein in der Hand. Dieser wird den Kreis schließen, dass wusste er, und ihm den Weg in das Heiligtum eröffnen. Noch einmal, ein allerletztes Mal atmete er durch und genoss den letzten Augenblick der Freiheit. Dann, als ob Jahre vergangen wären, setzt er den letzten Stein an die ihm vorbestimmte Stelle. Mit einem leisen Klacken hörte er ihn einrasten, und dann hörte er das Rattern und Klacken von Zahnrädern und einer Maschinerie die seit Jahrhunderten niemand mehr in Gang gesetzt hat, und schließlich schwangen die Torflügel majestätisch mit einem ohrenbetäubenden Dröhnen zur Seite.


    Ehrfurchtsvoll und geblendet von dem strahlenden Licht betrat er den Ort, den er nur vage aus den Erzählungen kannte, die er in seinen Büchern gefunden hatte. Er nahm die fünf Steine, die Schlüssel für einen der mächtigsten Orte der Welt, wieder zu sich, und schritt zielgerichtet, aber langsam zu den Ambossen am anderen Ende der Halle.


    Schlag für Schlag, sieben Tage und sechs Nächte lang schmiedete er vier Waffen, jede auf ihre Art einzigartig und einmalig, aus den härtesten und edelsten Stoffen der Welt, und in jede dieser Waffen baute er einen Stein ein. Den letzten Stein aber, den mächtigsten, setzte er in die alte Krone seiner Ahnen ein.


    Am Ende verließ er den Ort der Macht und versteckte ein Jahr lang drei der Waffen und schützte sie mit der Macht der Steine. Mit der Krone und dem Schwert aber kehrte er zu den Seinigen zurück, um jene zu besiegen, die sie unterdrückten.

  • -1-


    Ein eisiger Windhauch fegte über die verlassene Passstrasse ins Nordland, dem Land der Trolle und Wölfe. Aus der Ferne glaubte Wolf das Klirren von Metall zu hören, und er trieb sein Pferd zu noch größerer Eile an. Doch er war erst auf der halben Höhe, bis zum Übergang war es noch weit und sein Pferd war bereits von dem Ritt durch den Großen Wald erschöpft, und er hatte seit zwei Tagen keine Rast mehr eingelegt, die dem Hengst die dringende Pause gegeben hätten. Wolf tat dies mit gutem Grund, schließlich war die Nachricht auch besorgniserregend und dringend gewesen, er hatte kaum noch Zeit sich zu bewaffnen. Es konnte nichts gutes heißen, dass ausgerechnet jetzt… Aber woher sollten sie wissen, dass…


    Er hatte die Passhöhe erreicht, und die Kampfgeräusche waren verstummt, doch er konnte 20 Menschenlängen unter sich, auf der zweiten Serpentine des Nordpfads die Trolle ausmachen, die sich um etwas versammelt hatten. Ohne zu zögern, sprang er vom Pferd ab, zog sein Schwert und sprang in die Tiefe.


    Der Wind rauschte um ihn und erstickte seinen Schrei, dennoch blickten die Trolle auf, doch es war bereits zu spät. Sie hatten kaum den Angreifer bemerkt, konnte Wolf schon zwei seiner Gegner enthaupten. Den Schwung aus der Drehung mitnehmend, setze er zum Angriff auf die Übrigen an, welche ihn zwar sahen, aber nicht mehr schnell genug reagieren konnten und aus diesem Grund seinem Schwert anheim fielen.


    „Sie… sie haben es…“. Kaum hörbar röchelte der Körper die Worte, die für Wolf bestimmt waren. Langsam kniete er neben dem Mann nieder, dessen Körper blutüberströmt war. „Ich… hätte… nie… gedacht… dass es … möglich… ist… aber…“Stoßweise, ob der Anstrengung, kamen die Worte aus dem Mund des Schwerverletzten, dessen Kopf Wolf höher gebettet hatte. „Prinz, beruhigt euch. Der Baron wird bald hier sein und sich um euch kümmern. Sagt mir nur: Wo werden sie sein?“ „Kor…Koront“


    Wolf stand auf, schob sein Schwert in die Scheide, stieg auf sein Pferd, dass ihm den Pfad hinunter gefolgt ist und wickelte die Zügel bedächtig um seine Hand. „Habt keine Sorge, Prinz. Sie werden es nicht mehr lange haben, dafür werden wir sorgen… Ruht euch aus.“


    Er gab seinem Pferd die Sporen und begann seinen Ritt nach Koront, der uneinnehmbaren Festung der Trolle, hoch in den Bergen des Nordens, vermeinend, aus weiter Ferne Gelächter zu hören.