Eine etwas andere Weihnachtsgeschichte - by Kane

  • Für alle ohne Möglichkeit .docx zu öffnen, hier noch einmal meine Geschichte!


    Ka'aiden saß gedankenverloren hinter dem Tresen seiner Cantina. Sie war vielleicht nicht sonderlich groß oder sauber, überall stank es nach Deinfektionsmittel und alkoholischen Getränken, aber trotzdem besuchte eine Vielzahl an Wesen verschiedenster Spezies Tag ein Tag aus die Bar. Normalerweise, jedenfalls... Heute war der schäbige Aufenthaltsraum fast leer. Es war Heiligabend, die meisten seiner Kunden saßen zu Hause bei ihren Familien und Freunden und feierten. Nur diejenigen, welche all diese Dinge nicht besaßen, verkehrten heute hier. So wie Ka'aiden selbst. Betrübt ließ er seinen Blick über die wenigen Gäste schweifen. Hoffnungslose Gestalten, an die Wand oder in ihr Glas starrend. Der Anblick machte den Barkeeper traurig. In diesem Moment keimte eine Idee in seinen Gedanken auf. Sollte ich wirklich...?, fragte sich Ka'aiden und ließ sich die ganze Sache noch einmal durch den Kopf gehen. Doch..., dachte er entschlossen und gab sich einen Ruck, ...ich werde mit diesen Personen Weihnachten feiern! Es ist ein Fest der Liebe und des Zusammenseins... Egal, welcher Schicht wir angehören und ob wir einsam sind... Ka'aidan löste den Blick von den Gästen und sah sich in der Bar um. Wirklich weihnachtlich sah hier nichts aus. "Das wird noch etwas Arbeit werden...", murmelte der Barkeeper und trat hinter seinem Tresen hervor. „Larik, kannst du kurz auf die Bar aufpassen? Ich hab etwas zu erledigen…“ Sein Kellner und einziger Freund blickte gedankenverloren von seinem Datenpad auf. Der Twi‘lek sah sich Bilder seiner Frau und seiner kleinen Tochter an. Die beiden hatten ihn vor kurzem verlassen. „Klar, Ka´aiden… Aber was hast du an Heiligabend hier auf Vatar vor? Wir liegen nah an der Grenze zu dem Unbekannten Regionen, hier ist nichts mehr passiert, seitdem dieser komische Nautolaner-Jedi auf Erkundungsmission hier aufgetaucht ist… Und das ist fast schon ein Jahr her… Niemand Fremdes hat unseren Planeten seitdem aufgesucht… Also, was musst du erledigen?“ „Lass das mal meine Sorge sein Larik, pass du nur auf das mir niemand den Laden zerlegt.“ „Na gut, geht klar…“ Der Twi’lek erhob sich und schlenderte hinter den Tresen. Mit einem letzten Blick auf den Aufenthaltsraum der Bar ergriff Ka’aiden seinen Mantel und verließ die Cantina. Es war bitter kalt, vielleicht -24°C… Vatar war ein Planet der Extreme. Seine elliptische Bahn ließ ihn im Sommer sehr nah an die Sonne herankommen, im Winter war er sehr weit von ihr entfernt. Dadurch waren im Sommer Temperaturen bis zu 56°C möglich. Wüsten und Eiswüsten... Ka’aiden fragte sich, was ihn dazu gebracht hatte auf diesem Planeten zu bleiben. Er konnte sich nicht daran erinnern. Aber nach mehr als 30 Jahren war es nun auch egal. Der Barkeeper machte sich auf den Weg zu seinem kleinen Apartment, welches sich nur wenige hundert Meter von der Cantina entfernt in einem Plattenbau befand. Die Minuten zogen sich zu Stunden, während der kalte Wind ihm ins Gesicht peitschte. Seine Hände waren eiskalt und bläulich, als er endlich die Tür seiner Wohnung öffnete. Zitternd tastete Ka‘aiden nach dem Lichtschalter. Das warme Glühen der Lampen erhellte den kleinen Flur. Der Barkeeper trat ein und schloss die Tür hinter sich. „Jetzt brauche ich erst einmal einen heißen Kaf…“ Ka‘aiden betrat die kleine Küche und setzte etwas von dem beliebten Getränk auf. Dann ging er in die Abstellkammer. „So, deshalb bin ich ja eigentlich hier… Mal sehen, was wir hier so finden…“ Der Barkeeper begann damit, staubige Kisten zu öffnen und Regale zu durchwühlen. Schließlich fand er in einem Karton, was er suchte. „Ich wusste doch, dass ich die alten Sachen noch habe!“ Ka‘aiden holte eine Lichterkette und einige Packungen Christbaumschmuck, sowie weitere Dekorationsartikel und Kerzen hervor und begutachtete alles. Was er sah, stellte ihn zufrieden. Die Dekorationen sahen nach all den Jahren noch gut aus und sogar die Lichterkette funktionierte noch, wie sich nach einem kurzen Test herausstellte. „Wunderbar! Dann hätten wir das erledigt… Fehlt nur noch ein hübscher Baum…“ Langsam besser gelaunt verstaute Ka’aiden verstaute den Weihnachtsschmuck in einer großen Tasche, ging in die Küche und nahm den heißen Kaf-Becher. In kleinen Schlucken begann er zu trinken. Das dampfende Getränk spendete wohlige Wärme von innen. „Eine wahre Wohltat…“, murmelte Ka‘aiden. Dann nahm er sich einen weiteren Überzieh-Mantel und Handschuhe aus der Gaderobe. Er legte die Kleidungsstücke an, ergriff seine Tasche und Verließ die Wohnung. Als nächstes noch einen Baum..., dachte der Barkeeper und machte sich auf den Weg zum Marktplatz. Vatar war keine übermäßig schöne Welt, hatte keine besondere Architektur und kein kulturelles Erbe. Der Planet war eine ehemalige Chiss-Kolonie, doch die Siedler fanden keinen sonderlichen Gefallen an den heißen Sommern und die meisten Chiss kehrten dem Planeten bald den Rücken. Zurück blieben nur die härtesten von ihnen, sowie Personen aus den umliegenden Systemen, die von den Handelsversuchen der Chiss auf den Planeten aufmerksam wurden. Vor allem menschliche Kolonisten besiedelten bald den Planeten, errichteten Plattensiedlungen und schotteten sich fast völlig von der Außenwelt ab. Das von den Chiss geplante Handelszentrum im Grenzgebiet wurde zu einem Zufluchtsort für Leute, die keine Lust mehr auf die Kontrolle einer größeren Macht hatten. Vatar war ein freier Planet, aber nicht gesetzlos. Deshalb tummelte sich hier trotzdem kein gesellschaftlicher Abschaum. Ka’aiden beschleunigte seine Schritte. Zwar schützten ihn seine zusätzlichen Kleidungsstücke etwas mehr vor der Kälte, aber je kürzer er im Freien rumlaufen würde, desto besser. Der Macht sei Dank war die kleine Stadt, in der Ka’aiden lebte, nicht sonderlich groß. Bald schon stand er auf dem Marktplatz… Doch dieser war menschenleer… „Verflucht!“, murmelte der Barkeeper. Wo sollte er jetzt noch einen Christbaum auftreiben? Vatar besaß keine Nadelbäume, nicht einmal sonderlich viele Wälder. Plötzlich fiel sein Blick auf einen kleinen Eckladen, in welchem Licht brannte. Ka’aiden begab sich ohne zu zögern in das kleine Gebäude… Tatsächlich war ihm das Glück heute hold. Der kleine Laden entpuppte sich als ein Pflanzenladen. Sofort sprach er die junge Verkäuferin an. „Entschuldigung, könnten sie mir helfen? Ich suche einen Christbaum…“ „Oh, das tut mir Leid… Aber wir haben keine mehr, sie sind bereits alle ausverkauft…“ „Oh, das ist schade…“ „Möchten sie mit ihrer Familie Weihnachten feiern?“ Ka’aiden zögerte kurz. „Nein…“, gestand er schließlich, „Ich habe keine Familie, aber ich besitze eine Bar und wollte den Gästen eine Freude bereiten…“ „Oh…“ Die Verkäuferin wirkte sichtlich überrascht. Dann begann sie sich suchend umzuschauen. „Warten sie mal eine Sekunde…“ Die junge Frau verschwand im hinteren Teil des Ladens und kam nach einigen Augenblicken mit einer exotisch aussehenden Pflanze zurück. „Hier, ich habe noch eine celesianische Eispalme… Sie ist kälterobust genug um die Winter hier auf Vatar zu überstehen und kommt einem Christbaum in meinem Laden am nächsten…“ Ka’aiden begutachtete die Planze. Es war wahrhaftig eine exotische Palme, die Blätter in grünlich-blauer Farbe und ein mit dornenartigen Auswüchsen versehener Stamm. Der Barkeeper zuckte mit den Schultern. „Besser als kein Baum, die nehme ich!“ Er folgte der Verkäuferin zum Tresen, um die Pflanze zu bezahlen. „Ein frohes Fest, wünsche ich ihnen!“, sagte die junge Frau. „Ihnen auch…“, entgegnete Ka’aiden und wollte gerade den Laden verlassen, als ihm etwas auffiel. „Warum sind sie eigentlich nicht bei ihren Freunden und Verwandten und feiern?“ „Meine Familie lebt nicht auf Vatar. Ich bin mit 20 von zu Hause weg und mit dem nächstbesten Frachter auf eine abgelegene Welt. Da kam mir dieser Planet hier gerade recht… Aber das Einkommen reicht kaum aus, sich über Wasser zu halten. Ich schlafe auch hier im Laden, weil ich mir keine Wohnung leisten kann…“ Die junge Frau schwieg betroffen. Ka’aiden dachte kurz nach und sagte schließlich: „Kommen sie mit! Feiern sie mit mir in meiner Cantina… Lassen sie uns einen schönen Abend erleben!“ Als die Verkäuferin aufblickte sah Ka’aidan ein Strahlen in ihren Augen. „Ja… Ich denke, dass geht in Ordnung! Ich werde wahrscheinlich eh keine Kundschaft mehr bekommen…“ Sie wollte es sich nicht anmerken lassen, doch sie war definitiv verlegen. Schnell schloss sie die Kasse ab und zog ihren Mantel über. Gemeinsam verließen sie den Laden. Der Wind draußen hatte währenddessen merklich aufgefrischt und aus der frostigen Brise hatte sich ein richtiger Schneesturm entwickelt. „Wir sollten uns beeilen!“, sagte Ka’aiden, „Wenn der Sturm stärker wird werden wir hier draußen erfrieren!“ Die beiden machten sich auf den Weg zur Cantina. Obwohl der Wind sie die Eiseskälte nur noch stärker spüren ließ, legten sie ein rasches Tempo an den Tag. Mit blauen Lippen erreichten die beiden wenig später die Bar und traten ein. An der Stimmung hatte sich nichts verändert. Es saß immer noch die gleiche Anzahl an Personen im Aufenthaltsraum, gedämpfte Gespräche waren das einzige was außer dem Sturm draußen zu vernehmen war. Ka’aiden trat zur Theke, wo Larik noch immer hinter dem Tresen saß. Der Twi’lek blickte auf und hob eine Augenbraue. „Was hast du denn da alles mitgebracht? Weihnachtsdeko und ´ne blaue Palme?“ „So ungefähr… Ich möchte versuchen, die Stimmung hier etwas aufzuhellen…“ Larik zuckte mit den Schultern und erhob sich. „Meinetwegen… Wo fangen wir an?“ „Zuerst könntest du mir mal mit der Lichterkette helfen, die müssen wir…“ Die beiden begannen damit, die Cantina zu schmücken, tatkräftig unterstützt von der jungen Verkäuferin. „Ich habe ganz vergessen zu fragen…“, bemerkte Ka’aiden, „Ich habe mich gar nicht nach ihrem Namen erkundigt. Ich bin Ka’aiden… Und mein Freund hier ist Larik…“ „Mein Name ist Teresa, freut mich sehr!“ Die junge Frau lächelte und begann damit, den Christbaumschmuck an der Palme zu befestigen. Die Umgestaltungsaktion erntete fragende und amüsierte Blicke von den in der Bar verstreuten Gestalten. Ein Duros in dunkelgrauem Pilotenoverall erhob sich. „Kann ich irgendwie behilflich sein?“ Gemurmel machte sich im Aufenthaltsraum breit. Ein kleiner Rodianer stand ebenfalls auf. „Was hast du überhaupt vor, Ka’aiden?“ „Ich möchte hier etwas weihnachtliche Atmosphäre hineinbringen und gemeinsam mit euch einen schönen Abend verbringen…“ Das Gemurmel wurde lauter, Gestalten sahen sich an und ein Gotal aus der hinteren Ecke der Cantina meldete sich zu Wort. „Weihnachten? Ein Großteil von uns glaubt doch nicht einmal an eure Götter und Propheten!“ „Das finde ich unwichtig!“ Nun sprach Teresa. „Weihnachten ist ein Fest der Liebe und des Beisammenseins, egal welcher Spezies oder Religion wir angehören!“ „Die junge Dame hat Recht!“ Die Stimme gehörte einem hochgewachsenen Kel’Dor. „Lasst uns gemeinsam dieses Fest feiern! Stellvertretend für den Frieden zwischen den galaktischen Völkern!“ Zustimmendes Gemurmel machte sich breit und immer mehr Gestalten standen auf, um bei der Dekoration des Aufenthaltsraums mitzuwirken. Schnell war alles geschafft und es hatten sich lebhafte Gespräche entwickelt. Ka’aiden saß mit Larik und Teresa an einem Tisch und unterhielt sich freudig mit dem Kel’Dor und dem aufgeweckten Duros, als plötzlich jemand die Cantina betrat. „Keine Bewegung!“ Hallte die dunkle Stimme eines Mannes durch den Raum. Alles erstarrte und drehte sich zu der Person um. Mit gezogenem Blaster und in dunkler Rüstung stand der Kopfgeldjäger an der Tür und sondierte den Raum. Plötzlich ruckte der Helm der Gestalt herum und Ka’aidens Blick fiel auf den Gotal, welcher mit schreckgeweiteten Augen wie eine Eisskulptur auf seinem Stuhl saß. „Da bist du ja…“ Der Kopfgeldjäger trat ein paar Schritte auf den zitternden Gotal zu und richtete den Blaster auf dessen Brust. „Mein Auftraggeber möchte dich gerne tot sehen… Adiós!“ Der Mann drückte ab. In diesem Moment flammte etwas bronzefarbenes vor dem Gotal auf und der Schuss prallte wirkungslos in die Decke. Verängstigt starrte der Gotal auf den jungen Mann neben ihm. Ka’aiden war sprachlos. Ein Jedi in seiner Bar? Der Jedi, er war vielleicht 20 Jahre alt, trat auf den Kopfgeldjäger zu. „Du schon wieder…“, knurrte der gepanzerte Mann. „Reven Dex… So sieht man sich wieder!“, entgegnete der Jedi. „Diesmal wirst du mir nicht wieder solchen Ärger machen, Jungchen! Vier Jahre ist das her! Na dann zeig mal, was du gelernt hast! Deine Freunde werden dir diesmal nicht helfen!“ Der Kopfgeldjäger feuerte eine Salve auf den Jedi ab, doch dieser wehrte die Schüsse geschickt ab und setzte sogleich zum Gegenangriff an. Der Kopfgeldjäger wich dem ersten Schlag geschickt aus, doch irgendwie war er zu langsam und die bronzefarbene Lichtklinge des Jedi zerteilte seinen Blaster. Grimmig fluchte der Gepanzerte und zog eine Vibroklinge. Die beiden Kontrahenten lieferten sich einen erbitterten Zweikampf, doch der Jedi schien seinem Gegner immer einen Schritt voraus. Der Kopfgeldjäger war zu langsam um den Attacken auszuweichen und einen Gegenschlag zu landen. Ka’aiden vermutete, dass er früher einmal schwer an den Beinen verletzt worden war und deswegen nicht mehr seine volle Leistungsfähigkeit besaß. In diesem Moment schleuderte ein heftiger Handschlag des Jedi dem Kopfgeldjäger die Vibroklinge aus der Hand. Verblüfft starrte dieser auf seine leere Faust. Fast zeitgleich schleuderte eine gewaltige Druckwelle den Gepanzerten gegen die nächste Wand und hielt ihn dort fest. Der Jedi trat auf ihn zu und richtete die Klinge auf das Verbindungsstück zwischen Helm und Körperpanzer. „Ihr habt wieder verloren… Doch ihr habt Glück. Ich werde an Heiligabend niemanden töten. Ihr werdet eurem Auftraggeber sagen, ihr hättet versagt… Der Gotal sei bereits abgereist…“ „Niemals werde ich… ahhh…“ Der Kopfgeldjäger stöhnte auf, als der Jedi seinen Druck verstärkte. „Wie war das?“ „Schon gut, du hast gewonnen!“ Der Jedi ließ den Gepanzerten los und nahm ihm die Waffen ab. Er vergewisserte sich mit der Macht, dass er keine vergessen hatte, dann deaktivierte er das Lichtschwert. „Und nun, genießt den Abend mit uns, Dex…“ „Du willst, das ich mit euch Weihnachten feiere? Ihr seid doch wahnsinnig!“ „Meinetwegen können sie auch raus in die Kälte gehen, mir ist das egal…“ Der Kopfgeldjäger dachte kurz über seine Optionen nach. „Na schön!“, willigte er mürrisch ein, „Aber denke ja nicht, wir würden uns jetzt besser verstehen als vorher! Ich werde dich, den Gotal und die Gäste in Frieden lassen, aber das war es auch schon!“ Der Jedi grinste und setzte sich wieder an seinen Tisch. Die Gespräche begannen wieder und Ka’aiden ging zu dem Jedi hinüber. „Das war sehr… beeindruckend…“, sagte der Barkeeper mit einem Blick auf Reven Dex, welcher mürrisch an einem kleinen Tisch in der Cantina-Ecke saß. „Ein alter Bekannter, könnte man sagen…“ „Darf ich ihren Namen erfahren? Sie hab uns schließlich vor einem blutigen Ende dieses Abend bewahrt…“ Der junge Jedi lächelte. „Mein Name ist Gavik Jutaii, ich bin ein Jedi im Exil… Aber darüber möchte ich jetzt wirklich nicht reden! Lassen sie uns lieber den Abend genießen.“ Ka’aiden nickte und hob die Stimme. „Zur Feier des Tages gehen alle Getränke heute aufs Haus!“ Freudiges Jubeln machte sich breit, es wurde geredet, gesungen und einige der Gäste begannen sogar leicht angetrunken zu tanzen. Der Abend zog sich immer länger hin. Kurz vor Mitternacht erfüllte plötzlich ein Ruf des Rodianers die Cantina. „Schnell, kommt alle raus, das müsst ihr euch ansehen!“ Die Gäste sprangen auf und eilten vor die Bar. Der Wind hatte sich gelegt, die Schneeflocken tanzten langsam gen Boden. Der Rodianer zeigte aufgeregt auf den klaren Sternenhimmel. Ka’aiden stockte der Atem. Hunderte Sternschnuppen zischten über das Himmelszelt. Der berühmte „vatarianische Schweifregen“. Nur einmal alle fünfzig Jahre war so ein Spektakel am Firmament zu sehen. Wie verzaubert tanzten die Sternschnuppen durch die Nacht und erstrahlten dabei in allen Farben des Regenbogens. Dies war es, was den Schweifregen auf Vatar zu einem galaktischen Wunder machte. „Das… das ist wunderschön…“ Die Stimme gehörte Reven Dex. Der Kopfgeldjäger war nun ebenfalls aus der Cantina getreten. Mit unter den Arm geklemmtem Helm starrte er fasziniert auf das sich bietende Spektakel. Seine Augen zeigten fast schon etwas Unschuldiges. Ka’aiden trat zu ihm und legte eine Hand auf die gepanzerte Schulter seines Gegenübers. „Das ist eine Sache, für die es sich immer wieder zu Leben lohnt…“ Der Kopfgeldjäger sah ihn an und blickte dann schuldbewusst zu Boden. „Vergessen wir für diese Nacht die Vergangenheit, heute sind wir alle gleich…“ Ka’aiden lächelte Dex an. Dann trat der junge Jedi zu den beiden. „Der Barkeeper hat recht Dex… In dieser Nacht sind wir alle gleich…“ Der Gepanzerte sah den Jedi kurz an, dann lächelte auch er. „In dieser Nacht…“ Die drei Männer wandten sich wieder dem Schweifregen zu. Ganz Vatar war wie verzaubert. Ein solches Weihnachtsfest hätte sich wohl keiner der anwesenden Cantina-Gäste je erträumt… Unter dem bunten Nachthimmel einer abgeschiedenen Welt zu stehen, gemeinsam mit Angehörigen aller Spezies und fröhlich zu lachen…